Der Lutherweg - Wandern auf Luthers Spuren.

 

von Berthold Röse

 

Anlässlich des Deutschen Wandertages im „Lutherjahr 2017“ war der Homberger Wanderverein auf der Strecke von Bad Hersfeld nach Eisenach auf dem neuen Lutherweg unterwegs. Schon Martin Luther soll diesen Weg, der „Kurzen Hessen“, auf seiner Reise nach Worms benutzt haben. Der 117. Deutsche Wandertag in Eisenach war für die Wanderer und Wanderinnen des Homberger Wandervereins Anlass diesen Weg zu erwandern. Als Streckenwanderung ging es in 9 Etappen von Homberg in die Wartburgstadt Eisenach.

Die erste Etappe begann am 21. Mai mit 18 Wanderfreunden von Homberg zum Aschenberg und erstreckte sich über 13 km. Diese Etappe war Teil des 40 km langen „H-Weges“ von Homberg nach Bad Hersfeld. Auch die zweite und dritte Etappe führte u.a. über Obergeis auf diesem Wanderweg. In Bad Hersfeld begann unsere Wanderung mit der vierten Etappe auf dem „Lutherweg“. Die Wanderung auf dem Lutherweg brachte uns auch nach Karthus, wo wir mit unserem Wanderfreund Karlheinz Otto verabredet waren. Als Verfasser der Ortschronik hat er uns seinen Heimatort kompetent vorgestellt. Symbolfigur ist der Karthuser Wilddieb. Als uns eine Frau mit Zwillingen im Kinderwagen begegnet, ist auch uns klar, dass Karthus die meisten Zwillinge in Hessen haben soll! In der neuen Kirche haben wir gemeinsam ein Lied gesungen, bevor wir weiter wandern. Auf dem Weg zur Solz verläuft der Lutherweg am Rande eines zugewachsenen Hohlweges, einst die Trasse der „Kurzen Hessen“. Am Steg verabschieden wir uns nur ungern von unserem Wanderfreund Karlheinz Otto. Nochmals vielen Dank für die Begleitung und Führung in Karthus.

Die nächsten vier Etappen führen uns durch den Seulingswald ins Werratal. Von Karthus über Friedewald, Bodesruh, Dankmarshausen, Dippach nach Berka an der Werra.

In Friedewald besichtigen wir das Schlosshotel und die ehemalige Wasserburg. Hier hatte Landgraf Philipp 1528 eine Unterredung mit dem Täufer Melchor Rinck über die Erwachsenentaufe. Bergab, vorbei an der Wüstung mit der Hammundeseiche, geht es nach Bodesruh, einem Ausflugslokal. Der dort 1963 errichtete Aussichtsturm erinnert an das Schiksal der Spätheimkehrer.

Am „Hexenplatz“, dem Tor zur Heringer Kalihalde „Monte Kali“ werden Führungen angeboten. Wir aber wandern am Fuße des „Monte Kali“, der mit 550 m höher ist als der Zollstock, ins Werratal. Über das „Hohe Rod“, dem Hausberg von Berka, geht es beschwerlich zu unserem Etappenziel. Hier kehren wir ein und erholen uns.

Die beiden letzten Etappen führten uns von Berka über Oberellen in die Wartburgstadt Eisenach. Von Berka, einer kleinen sehenswerten Stadt, geht es über Herda und den Rücken des Lerchenberges nach Oberellen. Hier steht ein Schloss der Herren von Hanstein, das sich jetzt im Gemeindebesitz befindet.

In Oberellen beginnt am 29. Juli die letzte Etappe unserer Streckenwanderung nach Eisenach. Hier sind wir mit unserem Wanderfreund Dieter Anacker verabredet. Er ist Vorsitzender des Wandervereins Marktsuhl und bringt noch weitere Wandergäste zu unserer letzten Etappe mit. Gemeinsam wandern wir auf den Höhen des Thüringer Waldes, teilweise auf dem berühmten „Rennsteig“. Bei Hütschhof, wo für uns der Rennsteig beginnt, verabschieden sich die Thüringer Wanderfreunde von uns. Dieter bleibt bei uns und mit Ihm geht es auf dem Rennsteig weiter zum „Vachaer Stein“. In der Pause überrascht er uns mit einer „Thüringer Roten Wurst“, die uns sehr gut geschmeckt hat. Gestärkt und das Rennsteiglied trällernd wandern wir weiter zur „Wilde Sau“, einem Sühnekreuz aus dem Jahre 1483, dem Geburtsjahr Martin Luthers. Noch drei Kilometer sind es über die „Sängerwiese“ zur Wartburg. Zuletzt sind es 40 anstrengende Höhenmeter durch steiles Gelände. Geschafft, wir sind in Eisenach auf der Wartburg, am Ziel unserer Wanderungen angekommen. Jetzt noch 2 km bis zu Marktpatz. Gott sei Dank bergab.

Hier beginnt um 17:00 Uhr die Ehrung der Wanderer und Wanderinnen mit dem Präsidenten des Deutschen Wanderverbandes Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß. Wir, die Wanderfreunde des Homberger Wandervereins sind pünktlich zur Stelle und nehmen dankbar die Ehrung zum 6. Platz bei den bundesweiten Streckenwanderungen zum 117. Deutschen Wandertag entgegen.

Wir freuen uns, danken den Organisatoren der Streckenwanderung und bei allen die mitgewandert sind.