Wochenendwanderung in der Rhön

 

Am 21. Oktober 2017 trafen sich 21 Wanderfreundinnen und Wanderfreunde des Homberger Wanderverein zu ihrer diesjährigen Wochenendwanderung. Um 7:30 Uhr starteten wir in Homberg und fuhren in privaten PKW’s nach Oberelsbach.  Der Markt Oberelsbach, ein Paradies für Wanderer und Radfahrer, mit seinen Ortsteilen Ginolfs, Sondernau, Unterelsbach und Weisbach liegt am Fuße der "Langen Rhön" und eingebettet in das Elsbachtal.

In Oberelsbach angekommen, bezogen wir Quartier im Rhöniversum, einer Umweltbildungsstätte für Schüler und Erwachsene. Nachdem wir unser Gepäck abgestellt hatten, zogen wir Wanderschuhe und Rucksack an und starteten zu unseren Wanderungen. Vorher bildeten wir noch zwei Gruppen, je nach Kondition und Anspruch.

 

Die erste Gruppe (9 Wanderer) plante mit ihrem Wanderführer Wolfgang Imberger eine Tour von 19 km. Die Tour führte die Wanderer zunächst heraus aus Oberelsbach durch Wiesen und Felder entlang dem Elsbach (Namensgeber der Ortschaft) Richtung Gangolfsberg. Nach ca. 2,5 km überquerten sie die Els und gingen, stetig ansteigend, vorbei am Schweinfurter Haus und erreichten den Eingang zum Naturlehrpfad Gangolfsberg. Nach angemessener Rast ging es weiter auf dem Naturlehrpfad, vorbei an verschiedenen Schautafeln, die der Wandergruppe die heimischen Baumarten erläuterten. Bald wurde die am besten erhaltene Basaltprismenwand der Rhön erreicht, die durch Auskühlung des Vulkangesteins entstand und durch die liegenden sechskantigen Basaltsäulen sehr eindrucksvoll auf die Wanderer wirkte. Nun ging es 50 m hinab zum Teufelskeller, eine kleine Höhle, die durch einen Abbruch eines großen Gesteinsbrockens der dahinter liegenden Felswand entstand. Nach diesen eindrucksvollen Naturdenkmälern ging es weiter steil bergauf zum höchsten Punkt der Wanderung, dem Gangolfsberg (736m). Hier entdeckt man die Überreste einer frühgeschichtlichen Wallanlage und wenig später die Ruine der Gangolsfkapelle. Sie wurde im 8. Jahrhundert erbaut und im Bauernkrieg 1525 zerstört. Wenig später verließ die Gruppe den Naturlehrpfad und wanderte auf einem Forstweg zur Thüringer Hütte im UNESCO Biosphärenreservat Rhön.

Die zweite Gruppe, geführt von Berthold Röse, fuhr mit dem Auto, ca. 5 Kilometer zur Thüringer Hütte. Dort wurden die Autos abgestellt und die Wanderung gestartet. Nach wenigen Metern erreichten sie den Franziskusweg. Der Franziskusweg ist ein Besinnungsweg zum Sonnengesang des Heiligen Franziskus von Assisi, ein Rundwanderweg auf schon vorhandenen, markierten Wanderwegen. Der Rundweg hat eine Länge von ca. 5 km und führt durch verschiedenste landschaftliche Gegebenheiten, angefangen von lichtem, aber auch dichtem Wald, über sonnenbeschienene Rhönwiesen mit großem Fernblick, durch Bachauen, über Brücken, entlang einer belebten Straße und hinein in ganz stille Winkel. Auf dem, mit einem T gekennzeichneten Wanderweg, sind die zehn Strophen des Sonnengesanges des Heiligen Franziskus mit Skulpturen und Kunstobjekten an den landschaftlich passenden Punkten eingebracht.

Die Homberger starten ihre Wanderung auf dem Franziskusweg und besuchen kurz die Franziskuskapelle. Die Kapelle bietet Platz zum Verweilen, Meditieren und zum Gespräch untereinander oder mit Gott. Es geht weiter auf dem Franziskusweg, entlang den ersten Stationen bis zu Kreuzung. Dort verlässt die Gruppe den Franziskusweg und wandert weiter ca. 5 km durch den herbstlichen Laubwald auf dem Rhön-Rundweg Nr. 6. Danach geht es wieder zurück auf den Franziskusweg, dem die Gruppe bis zu Thüringer Hütte folgt.

 

In der Thüringer Hütte treffen sich alle Homberger Wanderfreunde zu einem gemeinsamen Mittagessen. Danach trennten sich die Wandergruppen wieder und gingen auf ihre weiteren Wanderstrecken.

Die erste Gruppe wanderte auf einem Anstieg neben dem Skilift, der im Anschluss an die Mittagspause doch etwas schwerer ausfiel. Es waren nun zehn Wanderer, denn eine Wanderin aus der zweiten Gruppe hatte sich der ersten Gruppe angeschlossen. Leider änderte sich nach kurzer Zeit das Wetter von Bewölkung in Regen und die Wanderer mussten ihre Regenbekleidung überziehen. Sie folgten nun dem roten H, welches den Rhöner Höhenweg symbolisiert. Nach einem kurzen Waldstück folgt die Hochebene der Hohen Rhön mit ihren Magerwiesen und es ging abwärts bis zur Straße, die nach Oberelsbach führt.

Aufgrund der weiterhin schlechten Witterung änderte die Gruppe die geplante Route über das Steinerne Haus, sondern ging im Wald, parallel zur Straße immer weiter abwärts Richtung Oberelsbach. Linker Hand der Els waren einige Hindernisse zu überwinden, aber als die Gruppe aus dem Wald heraustrat erblickten sie zur Freude aller den Kirchturm von Oberelsbach. Nach kurzer Rast ging es ein Stück der Straße entlang, dann links ab auf den Weg, den die Gruppe am Morgen schon bergauf gegangen waren. Nach 1,7 km erreichten sie Oberelsbach gut gelaunt aber etwas erschöpft und beschlossen die Wanderung mit einer Einkehr im Mühlen-Cafe.

 

Die zweite Gruppe entschloss sich nach dem Mittagessen den kompletten Franziskusweg noch einmal in umgekehrter Richtung zu erwandern. Jetzt aber vorbei an allen 16 Stationen. Leider schlug das Wetter um und es begann zu regnen. Die Wandergruppe, jetzt eine Wanderfreundin weniger (sie wechselte am Mittag in die erste Gruppe) trotzte dem Regen und erreichte nach ca. 5 km, nass aber zufrieden, die Autos an der Thüringer Hütte. Die Wanderer fuhren zurück ins Hotel, legten sich trocken und fuhren anschließend nochmals zum Kaffeetrinken in die Thüringer Hütte. Insgesamt hat die zweite Gruppe 15 km erwandert.

 

Am Abend trafen sich alle Homberger Wanderfreunde zu einem gemeinsamen Abendessen in unserer Unterkunft wieder. Mit einigen gesungenen Wanderliedern aus unseren Liederheften und vielen Gesprächen ließen die Wanderer den ersten Tag der Wochenendwanderung ausklingen.

Am nächsten Morgen, der Regen hatte wieder aufgehört, fuhren wir über die Hochrhönstraße zum „Schwarzen Moor“, nahe Fladungen, unserem heutigen Wanderort. Das Schwarze Moor ist Bestandteil des europaweiten Schutzgebietsnetzes NATURA 2000. Als Teil der Kernzonen im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ist es ein Schaufenster der Natur.

Am Parkplatz angekommen trafen wir unseren Natur- und Moorführer Michael, einen echten Rhöner Bub. Er führte uns die nächsten zwei Stunden und ca. 4 km durch eines der bedeutendsten Hochmoore Mitteleuropas.

Wir wanderten über einen Bohlensteg, der errichtet wurde um möglichst vielen Besuchern diesen europaweit gefährdeten Lebensraum nahezubringen. Michael erklärte uns wie das Moor entstand, sowie die Vielzahl der seltenen Tier- und Pflanzenarten die sich im Moor befinden. Wie fühlt es sich an durchs Moor zu waten? Was hat es mit den Moorleichen auf sich? Warum ist es im Moor nass und kühl? All diese Fragen und noch vieles mehr erklärte uns Michael in seiner einzigartigen Art und Weise. Trotz eines kalten und heftigen Windes war die Moorwanderung ein tolles Erlebnis. Alle waren begeistert.

 

Zum Abschluss der Wochenendwanderung 2017 kehrten wir noch einmal zu einem gemeinsamen Mittagessen im Hotel „Krenzers Rhön“ in Seiferts ein. Danach fuhren wir gut gelaunt, ein tolles Wanderwochenende verbracht zu haben, zurück nach Homberg.

Die Homberger Wanderfreunde bedanken sich ganz besonders bei den Organisatoren und Wanderführern Berthold Röse und Wolfgang Imberger.